Begegnungen

Nachts kommt mir ein Mann entgegen. Mit gewisser Körpermasse und weißer Latzhose, die ihn wie einen entlaufenden älteren Malermeister aussehen lässt, schwankt er ruhigen Schrittes durch die Straße. Jeder Schritt wird beschrieben durch eine leichte Neigung und einer Gewichtsverlagerung, die nicht mehr so ganz kontrolliert das Element des Zufalls im Gang wiederspiegelt. Angestrengt kämpft er sich so Meter für Meter die Straße entlang und als wir uns von Angesicht zu Angesicht begegneten stemmte er sein gelittenes Selbst nocheinmal empor und mit gleichsam warnender, resignierender wie auch stolz verkündender Stimme entgegnete er: “Oh oh oh … bin ich besoffen.” und ging einfach weiter seines unsteten Schrittes die Straße entlang.

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