Spende

Ich biege um die Ecke und komme an drei Kontainern für Altsachen vorbei. Vom dritten Kontainer mit “Kinderspenden” entfernt sich ruhigen Schrittes eine junge Frau. Sie lässt einen Kinderwagen davor stehen …

Subtil auffällig normal

Gestern stand ich am Alex vor einer Papier-Burger-Franchise mit goldenen Bögen. Auch wenn ich gerne mal fies essen gehe, so ist mir das Nahrungssubstrat dort einen Tick zu fies, so dass ich meist davor stehen bleibe, während andere ihre Essensimulation auswählen. Ich stand also vor dem Laden und sehe angestrengt wartend aus.

In solchen Situationen gebe ich mich auffällig normal, aber gerne leicht abweichend. Ich stehe und beobachte gerne. Manchmal treibe ich auch subtile Scherze, starre 10 Minuten eine Reihe Pfannen im Laden gegenüber an. Gucke immer nur an die Decke, springe von einem Bein aufs andere. Einfach nur um ein bisschen subtile Verwirrung zu stiften und irgend einem Vorbeigehenden den kurzen Gedanken “was zum …” abzuringen. Ich bin ja viel zu feige um mich groß abweichend zu verhalten. Lieber stehe ich mit meinem Cola-Glas, trinke Milch draus und starre es Minutenlang stark darüber nachdenkend, was für eine kleine Ironie sich hier ergibt, an. Dort , Weiß – der Inbegriff der gesunden Getränke und dort, Schwarz – die Antwort auf die Frage ab wann eine Zuckerlösung gesättigt ist. An der Art und Weise, wie ich warte kann man auch sehen ob und wie genervt ich bin. Wenn ich im Kitschladen anfange Wecker aufzuziehen und übertrieben wie ein Zombie durch die Gegend zu laufe, dann ist das ein kleiner subtiler Hinweis darauf  das meine Begleiter den Laden nun verlassen könnte. Meist bin ich leider mit Leuten unterwegs, die vor keinem peinlichen Verhalten geschockt sind und nur um so mehr mich in meinen Wahn zu treiben.

Also ich wartete gestern so am Alex. Hatte mal nichts böses im Sinn, ich war richtig subtil auffällig auffällig normal. Ein Mann schlich sich heran und fragte mit sehr gedämpfter Stimme, ob ich “Age” für ihn hätte. In gleicher gedämpfter Stimme und mit einem gespielten Nachhall von “nicht für dich” verneinte ich ihm.

In Südtirol unterhielt ich mich mit einem Kollegen über Drogenschmuggel. Er war Raggae-Fan mit Rastas, die sein Kopfvolumen verdreifachten. Er meinte, an der Grenze würde ihn jeder stoppen und so normale Leute, wie ich hätten beim Schmuggeln bessere Chancen. Zu blöd, dass ich für mich schon festgestellt habe, dass das nicht mein Job wäre.

Stützstrumpf-Zombies

Es gibt ja den alten Streit der Zombie-Fans, ob Zombies jetzt laufen können oder nicht. Ich bin eher Anhänger der Gruppe des Romero-Zombies und sage, nein ein echter Zombie kann nicht laufen, nur Stolpern, Schlurfen und Wanken.

Ich bin noch kein Zombie. Ich kann laufen, gelegentlich mit widerwillen, aber wenn ich will recht diszipliniert. Die Disziplin fehlte mir lediglich die letzten Wochen seit meiner Rückkehr nach Berlin. Heute begab ich mich aber wieder in Bewegung. Was mir begegnete lies mich erschaudern.

Ich lief so am Britzer Kanal lang, eine übliche Strecke, wenn ich nicht so weit weg will, aber auch nicht an der Hauptstraße entlang möchte. Meist begegne ich nur Hundeführer, die ihren Köter einmal ums Viertel lassen. In Luxemburg war es in einem Fall andersrum. Da ging der Hund jeden Tag 3 mal mit einem anderen Herrchen/Frauchen/Söhnchen Gassi. Pünktlich um 7 ging Hund los und kam an der Bushaltestelle vorbeigeschlendert an der ich stand, auf den Bus wartete und teils selbst in einen zombie-artigen Trance-Zustand abdriftete.

Heute am Britzer Kanal war was anders. Ich simulierte gerade Joggen, als ich von weitem bereits eine Gruppe älterer Damen sah. Versetzt schlurften sie auf dem Weg, jeweils 5-6m zu der Dame vor ihr. Behäbig schwankte das Körpergewicht vom Linken aufs rechte Bein und im selben Rhythmus schwangen regungslos die Arme. Der Kopf teils in Demut gesänkt, teils in Abwesenheit versunken. Wenn mich in vielen Jahren, wenn 98% der Menschheit von Zombies gegessen wurden, jemand fragt, dann werde ich sagen, dass an diesem heutigen Tag alles angefangen hat.

Ich rannte, ich simulierte joggen nicht mehr nur, sondern angesichts der akuten Gefahr, beschleunigte ich mein Tempo und rannte in Schlängellinien durch die Horde taumelnder Stützstrumpfträger. Nur durch meine schnellen Reflexe und dem Umstand, dass Zombies eben nicht laufen können, entkam ich der strauchelnden Gefahr. Sie schafften es nicht nach mir zu packen und eine Verfolgung war trotz ihrer Ãœberzahl glücklicherweise nicht von Erfolg gekrönt.

Vielleicht sollte ich die Behörden einschalten, aber die werden das Problem schon in den Griff kriegen. Die Regierung weiß schon was zu tun ist, sie wissen ja aus eigenen Reihen, was lebende Tote sind.

Vierergespann

In Berlin fahren die S-Bahnen wieder etwas häufiger. Die Konsequenz ist, dass die Züge wieder voller werden. Sagen wir wenn jetzt im Vergleich zur Vorwoche 2x mehr Züge fahren, dann wollen jetzt 3x mehr Leute mitfahren.

An meinem kleinen Bahnhof am Außenring der Stadt wird gebaut. Seit zwei Jahren, neue Bahnsteige, neue Gleise. Alles sehr schick, solangsam sieht man was es wird. Ein Bahnsteig wurde schon freigegeben, von dem kann man den Bauarbeitern beim Gleiseverlegen zu gucken. Manchmal finden Sie sie wieder. Ich frag mich ja schon seit Jahren wie sie die so glatt hinkriegen. ich habe noch keine Wasserwage entsprechender Größe gesehen und würde mich gerne mal als 9 jähriger Verkleiden und einen Brief an die Sendung mit der Maus schreiben und sie bitten mir mal zu erklären wie Gleise verlegt werden.

Neulich stand ich wieder so da stand mir die Beine in den Bauch. Die Gleise gegenüber lagen jetzt schon und von weitem kam ein vierer Gespann mit lustigen Schubkarren. Nein warte, sah nur aus wie Schubkarren. Es die überdimensionale Version eines Schlagschraubers. Kürzlich hatte ich noch über Schlagschrauberzieher gelacht. Nun kamen diese Schlagschrauber, das eine Rad fuhr auf der Schiene und der Tüp griff es wie eine Schubkarre. setzte alle paar Dezimeter den Schrauber auf eine Schraube drückte runter und festigte das Mutterstück.

Es waren vier dieser Art und beeindruckend war die Synchronisation ihrer Handlung. Der erste vorne links kümmerte sich nur um die schrauben links der linken Schiene. danach der um die Schrauben links der rechten Schiene. Dann rechts der linken Schiene und schließlich rechts der rechten Schiene. Logisch oder? So ging das eingespielte Team Meter für Meter voran und festige Schraube für Schraube, kamen an unserem Bahnsteig vorbei und wären wieder von dannen gezogen, wäre nicht in just dem Moment auch meine Bahn gekommen.

Worst case scenario

M. weißt mich gerade zurecht darauf hin, dass ich hier wenig schreibe. Stimmt

Konkret ist das eingetreten, was meine größte kleine Befürchtung war als ich mit Twittern anfing, als der Kleinscheiss, den ich oft hier gepostet habe ist jetz bei Twitter und zum Schreiben von Großscheiß komm ich nicht häufiger. Eigentlich hab ich genug zu sagen, ich hatte mir eigentlich 2-3 Artikel zur Vor- und Nachbereitung der Bundestagswahl vorgenommen, hatte dann aber das Gefühl, es gibt nichts mehr zu sagen, es wurde schon alles gesagt und da muss ich nicht auch noch. Diese Ansicht ist insofern falsch, weil ein Blog ja gerade ein Aggregator von Einflüssen und Meinungen sein sollte. Sprich meine persönliche Verarbeitung von Artikeln, die ich aufgeschnappt habe und den darauß resultierenden Meinungen die ich entwickelt habe. Das ist niemals verkehrt, erfordert nur einen mehrstufigen Aufwand in der Form sortiert zu sein und entsprechend die Gedanken verständlich aufzuarbeiten. Hier brauchs wieder Zeit und Muße und meist fehlt mir das Andere wenn ich das Eine habe. Da ist Twitter unkomplizierter.

Linklisten liegen bei mir auch weiterhin rum und ich muss bald wieder ein Leseokttet machen.

Ich glaub wichtiger is die Frage für mich, was will ich hier eigentlich in Zukunft schreiben, wofür sollte ich mich mal wieder auf den Hosenboden setzen. Ich gelobe Besserung, und bis dahin, follow me.

Alles so einfach

Achtung, technisch!

Hmpf, da sucht man ne halbe Stunde nach nem einfachen Beispiel wie man in Ruby-on-Rails Slide-Effekte mit JavaScript hinkriegt und findet nur komplizierte Low-Level-Erklärungen und Erläuterung warum Ajax in Rails so geil sei, in die länge gezerrt auf 5 Seiten und ohne eine helfende Zeile Code.

Das prangere ich an! So geht das:

Ins Layout der View der Rails-Seite füge ich die Standard Prototype-Bibliotheken ein, die mit Rails mitkommen.

<% = javascript_include_tag :defaults %>

Mittels Rails-Helper erzeuge ich mir einen Link der die toggle_slide Methode, die in Prototype definiert ist aufruft und auf die div#container anwendet.

<?= link_to_function "Slide me", visual_effect(:toggle_slide, "container", :duration => 0.5) ?>
<div id="container">mein slidender Inhalt</div>

Das wars schon. Mensch is das so schwer, das so einfach zu schreiben. Nungut, mehr Beispiele und weitaus detailierter gibts im Introduction to AJAX in Ruby on Rails with Prototype, Script.aculo.us

Wahlkarten

Wenn man sich die Piratenwahlkarte der btw09 anguckt, dann ist das Spannende, dass in den neuen Bundesländern, wo sich Verbände (Brandenburg, Mecklenburg) erst sehr spät(Juli) gegründet und die Parteimitglieder nur unter großen Anstrengungen die nötigen Unterschriften zur Wahlzulassung bekommen haben, die Stimmzahl in der Fläche etwas größer ist. Anders gesagt, im Juli waren im Osten die roten Stellen, wo nicht klar war, ob die Partei überhaupt antreten könnte. Heute sind im Osten die die besseren Ergebnisse.

Links rechts geradeaus, oder: Dimensionen

The Big Bang Theory geht wieder weiter und um eventuell Aufkommende Besserwisser-Attacken Sheldon Coopers besser zu bestehen dachte ich mir ein Thema, wozu ich einige kürzlich gute Links gefunden habe mal zusammen zu fassen: Dimensionen.

Geklärt wird erst die Frage: Was sind Dimensionen?

Das nächste Video erklärt anschaulich alle 10 Dimensionen: Visualizing up to the tenth dimension

Und nochmal in gaaaanz langsam und auf Deutsch die Eklärung der geometrischen Dimensionen auf Dimensions-Math.org 🙂

Und das letzte Video zeigt diese Theorie angewandt in alltäglicher Situation: Ice Age in 4D and 5D and 6D and …

Mit diesen Grundlagen, sollte das Thema der Dimensionen unseres und aller anderen Universen erstmal gut abgedeckt sein.

Generationen jugendlicher Sprachkultur

Zwei Beispiele jugendlicher Sprachkultur

1. Geburtenjahrgang 1990:

Eysch geh Supermarkt!
Ãœbersetzt: Hey, ich werde nun in den Supermarkt zum Einkaufen gehen.

2. Geburtenjahrgang 2000:

Wing du hast zu wenig Geld.
Ãœbersetzt: Weil wegen bei dir ein Mangel an Moneten vorherrscht.

FsA09 – Nicht so glorreich

Erstmal ein kurzer Disclaimer: Ich war die letzten 2 Jahre bereits auf der Freiheit statt Angst-Demo und war beide Male sehr positiv begeistert. Die Größe war Ãœberwältigend und die Art und Weise super. Es war bunt, man hatte Spass. Beide Male sehr positiv im Gedächtnis geblieben. Letzte Woche war ich bei der Anti-Atom-Demo, die Lust auf mehr gemacht hat.

Ich komm gerade von der FsA09 und bin etwas enttäuscht. Es war voll, es war laut, aber es war nicht so bunt wie die letzten Jahre. Laut Veranstalter auch “nur” 25.000 , was schon etwas leerer aussah als letztes Jahr. Ich will die Demo nicht schlecht reden, jedoch gibt es einige Punkte die für mich dazu sorgen, dass sie nicht in gleicher Erinnerung bleibt wie letztes Jahr.

Ich stand falsch. So sehr die Piratenpartei auch mein Interesse weckt, so war ich von der Darbietung enttäuscht. Einerseits imposant, mit großen Truck und Fahnenmeer, andererseits war es mehr ein Techno-Umzug als alles andere und nicht sehr glorreich. Die Außendarstellung stell ich mir insofern kritisch vor. Diese Demo bildet im Grunde das Kernstück ihres Parteiprogramms ab und dann nutzen sie nicht die Chance genau diese Thematiken am eigenen Lauti mit entsprechenden Reden zu untermauern. Stattdessen nur zu laute Techno-Mucke, die zumindest mich mehr vertreiben als Interesse wecken würde. Dies wäre der Moment zur Selbstdarstellung genutzt. Anhand der Mitgliederzahl die auf der Demo vertreten war, hat man das auch gesehen. ich kann nicht sagen, dass sie sich selbst gefeiert hätten, aber auf ihre Anliegen sind sie schmerzlicherweise nicht eingegangen. Ich würde sagen hier wurde sehr sehr viel verschenkt und dass sich das noch rächen kann.

Ich stand falsch, durch die Laute Musik war der Demoabschnitt in dem ich war nahezu taub. Es passierte nichts. keine Reden, kein skandieren, keine tollen Laufaktionen, die ich die Woche davor sehr cool fand. Es war eigentlich nur eine etwas dröge Prozession.

Auf der anderen Seite muss ich sagen, außerhalb der Piraten waren die Leute wieder sehr kreativ und es gab viele tolle Plakate. Mein Favorit ist ja die neue Schminke des Merkel.
Es war ein guter Nachmittag, hoffe dass der Nächste wieder besser wird, ich werd mir dann jedenfalls ne bessere Ecke suchen.

U55

Ja, zu behaupten, ich hätte mit absoluter Sicherheit längst alle S- und U-Bahnlinien gefahren wäre mangels handfester Beweise ein bisschen aus dem Fenster gelegt, ist jedoch angesichts der vier Jahre die ich nun hier lebe sehr wahrscheinlich. Sicher weiß ich, dass seit der Eröffnung der U55 zwischen Brandenburger Tor (Ex Unter den Linden) über Bundestag nach Hauptbahnhof eine Linie, wenn auch nur mit besagten drei Stationen dazu gekommen ist- Diese sorgt nun definitiv dafür, dass ich meine Liste wieder öffnen und vervollständigen muss. Vorhin bin ich aus purer Langeweile mal hin und her gefahren. Alle drei Bahnhöfe sind Betonklötze. Immerhin Hauptbahnhof und Brandenburger Tor sind mit dekorativen Bildern ausgestattet, die anstelle von Werbung etwas die Wartezeit nehmen und was zum Anstarren liefern. Das schönste Detail ist jedoch ein anderes. Die Strecke ist zur Zeit nur auf einem Gleis freigegeben und genau ein Zug pendelt alle paar Minuten hin und her. Fährt zum Hauptbahnhof, wechselt die Richtung, fährt zurück, wechselt die Richtung. Das schöne Detail ist, das bei jedem Richtungswechsel der Zugführer aussteigen und zum anderen Ende des Bahnsteigs ins andere Ende des Zugs wechseln muss. Das muss er bei jeder anderen U-Bahnlinie auch, nur hat die U55 mit nur einer Zwischenhaltestelle ein sehr kurzes Intervall zwischen den Endpunkten, wodurch er entsprechend häufig zwischen seinen Führerhäuschen pendeln darf und am Ende des Tages auch auf seine Kilometer kommen kann.

Neues Design

Man sieht es wohl. ganz wollte ich das alte nicht aufgeben, hab ich die Schlichtheit doch sehr lieb gewonnen, aber musste doch mal was neues her. Dafür gab es einige gute Gründe:

  1. hatte ich diese geile Spinnengrafik rumliegen. Genaugenommen hat die rein gar nichts mit Spinnen zu tun, sondern ist ein Unfall einer meiner Bildverarbeitungsprozeduren, der diese bizarre Ergebnis lieferte.
  2. Besagtes Ereignis ist 3 Monate her und solange grübel ich schon über dem Design, so das es mal Zeit wird.
  3. hab ich diese Woche soviel geschafft fertig zu machen, dass es nur Konsequent war.
  4. Konnte ich sofort Compass ausprobieren. Achtung technisch, mit Compass kann man bequem SASS-Stylesheets erstellen und on the fly CSS generieren.

Ich hoffe es ist soweit fehlerfrei und Feedback ist willkommen.

Selbstexperiment

Seit knapp 2 Monaten bin ich bei einem Selbstexperiment anderer Art. Eins das auch dieses Blog betrifft: ich twitter.

Ich hab die längste Zeit nicht verstanden wie das geht. Rein technisch betrachtet natürlich einfach: Du hast ein Feld mit 140 Zeichen und schreibst rein. Leute die dir folgen bekommen diese Nachricht zu sehen und wenn du andere leute folgst, dann bekommst du in Echtzeit die Nachrichten, die sie schreiben. In der Theorie einfach, allerdings ist hinter dem Phänomen mehr, besonders in hinsicht auf die Gesellschaftliche Selbstorganisation im System. Twitter ist eigentlich nur ein Dienst ohne Zweck. Der Zweck, der Sinn und die Art und Weise wie man es benutzen kann hat sich komplett in der Gemeinschaft entwickelt und entwickelt sich fortwährend weiter. Ich wollte gerne verstehen wie das läuft, weil ich den Eindruck bekam von draußen sieht man nichts.

Nach draußen hin siehst du nur einen Microblog, eine Liste eines Nutzers. Viele Einträge sind in sich abgeschlossen, die kann man verstehen, jedoch fehlt bei den meisten der Kontext und noch schlimmer, du siehst praktisch nur eine Hälfte einer angehenden Unterhaltung des Schreibers mit seinem Netzwerk. Erst in dem Moment wo man sich registriert, jemanden folgt und damit teil dieses Netzwerks wird began ich zu begreifen wie diese Kommunikation funktioniert. Man bekommt sofort mit wenn etwas geschrieben wird und kann drauf antworten. Je nach Leuten, die man verfolgt kann man mitverfolgen wie Nachrichten wandern. Auf einmal erschließt sich der Kontext und die kurzen Informationshäppchen machen sinn.

Ich hatte etwas erwartet, von fremden unwichtigen Nachrichten erschlagen zu werden. Defakto wirds man aber nicht, weil man selber Einfluss drauf hat, wen man folgt und wievielen. Dabei wählt man natürlich entweder Leute, bei denen man meint, dass sie etwas zu sagen haben, Menschen mit ähnlichen Weltanschauungen, oder auch gern mal ganz anderen. Dadurch das man diese selber wählt kann man auch regulieren mit wievielen Nachrichten man konfrontiert werden möchte. Mit dem richtigen Twitter-Programm ist einer Nachricht ein kurzes Einblenden in der Ecke des Bildschirms. 140 Zeichen sind schnell überflogen und innerhalb einer Sekunden entscheidet sich schon die Relevanz der Nachricht und im Zweifelsfall ist sie weg und man kann weitermachen wo auch immer man war. Ich empfinde es nicht als Störung.

Zum Sozialen aspekt. Dadurch, dass man selber leuten folgt, gleichzeitig Leute hat, die einen selbst folgen ergeben sich zwei Netzwerke. Anders als bei Social-Networks liegt der Fokus aber anders. Man folgt nicht jemandem, weil man ihn kennt (ok, vielleicht auch), sondern weil er relevant erscheint. Wenn man bloß Leute folgt, die man Persönlich kennt, dann wird das Netzwerk sehr homogen und entweder belanglos und langweilig oder sehr repetitiv. Spannder ist es quer Vernetzungen zu finden zu Leuten mit den gleichen oder auch anderen Hobbies, Einstellungen, was auch immer. Dies hilft sehr auf neue Ideen, neue Texte gebracht zu werden, über die man sonst vielleicht nicht stolpern würde. Letztendlich geht es um eine Verbreitung von Ideen und Informationen. Einerseits als Rezipient, andererseits als Sender.

Ich bin 2 Monate dabei und habe 40 Follower, ich lege es nicht darauf an viele Leute als Gefolgschaft zu haben, auch wenn es durchaus noch Ziele gibt, die ich hätte. Man liest von Leuten, die Twitter als antwortende Wolke betrachten können. Hat man eine Frage, fragt man sein Netzwerk und kriegt eine Antwort. Dies erfordert viele Follower, aus sehr vielen verschiedenen Kreisen. Da bin ich noch nicht angekommen und das mag vielleicht noch dauern. Bis dahin geht mein Selbstexperiment weiter. In Echtzeit zu verfolgen.

Diverse Projekte

Heute, Kategorie “Projekte, die in irgendeiner Form eine Notiz verdienen”

Ich hab vor nem Jahr an einigen DDS-Utilities für Java geschrieben. Nen Jahr lang wusste ich nicht was ich mit denen anfangen soll, veröffentlichen? Waren aber noch nicht fertig. Ich hab se jetz Open Source gestellt und den Code kann man bei Github einsetzen und runterladen. Mehr dazu hab ich im Development Blog bei CTDP geschrieben. Fertige Versionen, die auch Menschen benutzen können, die nicht wissen wie ein Compiler geht kommen vielleicht demnächst. Hängt wie immer von der Zeit und der Anzahl der langweiligen Meetings/Vorlesungen ab.

Mein Praktikum bei Tudor in Luxemburg ist sogut wie rum. 4 Monate konnte ich an dem Projekt meiner ehemaligen Bachelor-Arbeit weiterarbeiten und die neue Version ist dieser Tage erschienen. Ebenfalls gilt man schaue ins entsprechendes Devblog.

Bei CTDP gibts eigentlich auch einiges zu erzählen, aber das zu geeigneter Stunde.

Das Lese-Oktett #25

Gesellschaft

Google und der Zoodirektor: Eine längere locker geschriebene Ausführung über den Heidelberger Appell von mehreren Seiten beleuchtet.

Die Dummheitsvermutung: Der Adressat wird dumm gehalten, weil er für dumm gehalten wird. Ein Plädoyer dafür, dass man nicht alles verstehen muss und Politik nicht zu versimplifiziert gehört.

Der Kampf um die Worte: Vereinahmung von Worten durch die Politik

Direct-Action: Faken, Faken, Faken: Anleitung zum Schreiben eines eigenen Fakes, mit Beispielen.

Politik

Steinmeier-Witze

Die Meinungsfreiheit als Sondermüll: Es geht um die Neudefinitions des Begriffs der Menschenwürde durch das Familienministerium.

Das Grundeinkommen ein voller Erfolg: Ãœber einen Pilotversuch in Namibia

Stanislaw Pietro und das Geheimnis des roten Knopfes

Sonstiges

Visual illusions

Video

Freaks mit Megafon auf unserem Rasen

Gefard: Kafkaesker Kakerlaken Kurzfilm

Analogien

Neulich im Supermarkt fiel mir eine Analogie ein.

Das Defragmentieren der Festplatte ist quasi wie die Geldumverteilung in einem Finanzsystem. Große Datenblöcke bekommen noch mehr speicher ihnen zugeordnet. Die die schon viel haben, die bekommen noch mehr.  Und wenn die Festplatte voll ist und der Speicher komplett verteilt, dann muss man die Regierung anpumpen, die neuen Speicher erzeugt und eine neue Platte nachschiebt.

Ich hab nicht nachgezählt wieviele Konstruktionsfehler in dieser Analogie sind. Sie entstand halt nur im Supermarkt.