Deutschland sucht den Superstar – er kam, sah – und geht hoffentlich bald!
Inzwischen ist es ja etwas her, dass Deutschland den Superstar gesucht hat. Gefunden hat es ihn nicht, aber das wäre ja für die Medienbosse auch viel zu leicht gewesen. Stattdessen bringen sie zum Quotenfang einen schlechtfrisierten Kirmitverschnitt, der seinem Original in keinem Punkt besser kommt.
Mit seiner Abwahl tat das Publikum der zweifelhaften Starfabrik das erste Mal etwas richtig. Zu blöd, dass diese Handlung derzeit wieder revidiert wird und millionen Fernsehfanatische nun das Plattenregal stürmen. Noch besteht Hoffnung, in den aktuellen Singlecharts wurde uns der Hammelname noch erspart. Fragt sich wie lange.
An Popularität dürfte Daniel jedemfalls seinen Wiedersacher Alexander überholt haben. Von der 2. Finalistin ganz zu schweigen, weil ich ihren Namen längst vergessen habe.
Eine weiteren Nebenwirkung der medienwirksamen Kübelbockomanie ist der weitertreibende Wahnwitz außerhalb des TVs. In Punkto Popularität kommt er ganz nach seinem Großvater Dieter Bohlen, den jeder kennt, und jeder Zweite hasst. Diese Hassliebe bringt als neusten Auswuchs zutage, dass jeder noch so harmlos wirkende, noch so hübsche, noch so Nicht-Kübelböckische Daniel mit diesem Mediensubjekt in Verbindung gebracht wurde. Wie oft kam schon der lässig gesagte Satz von der Seite: “Hey Daniel K.”
Ich denke jeder andere Daniel, von denen ich einige kenne werden mir zustimmen, dass es die schlimmste Beleidigung sein kann, mit so einem Fast- Menschen gleichgestellt zu werden.
Käm’s schlimm könnte sich der Name “Daniel” zu einem Un-Namen wie “Elke” ergeben, von dem wir ja nicht zuletzt auch durch den bekannten Song der Band Die Ärzte ein fest eingeschweißtes Klischee verbinden.
Was mir als Mitbetroffener bleibt ist die pure Hoffnung, dass es soweit nicht kommt und Daniel nicht der Name der Vermeidung einer ganzen fernsehfreudigen Generation wird.
Die Hoffnung – die Hoffnung, das Hans und Franz Superstar bald wieder im Archivorkus der Fernsehkanäle verschwindet …
Obwohl … wozu archivieren?