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Sitze in einem Imbiss am Hauptbahnhof mit Blick auf das Regierungsviertel. In der Scheibe reflektiert sich Leuchtreklame, so dass es ausschaut als wäre das Kanzleramt von Coca Cola gesponsert.

Jemand hört mit

Jemand hòrt mit. Ich lausche, höre aber neben meiner eigenen Stimme niemanden in meinem Kopf. Und doch habe ich das Gefùh jemand hört mit. Ich sitze kurz vor meinem Gate in der Flughafenhalle und warte, das uns jemand ins Flugzeug lässt. Wir, das sind ein Haufen deutscher Passagiere auf dem Flughafen. Der Fughafen ist am Rande von Madrid und dort bin ich bei der Rückreise aus dem Fallas verbrannten Valencia.

Ich hatte zwar irgendwann Spanisch gelernt, jedoch lag mein sprachlicher Höhepunkt schon lange hinter mir, aber wozu gibt es die Betriebssprache Englisch und einen Gastgeber der das eine, wie das andere beherrscht und zum Ãœbersetzen verdonnert werden kann. So verbrachte ich meine Tage, verstand wahlweise nur Spanisch und Bahnhof, dachte, träumte und kommentierte auf Englisch und hielt mich sonst von jedwedem Deutsch so fern wie möglich. Im Herze Vaterlandsverräter und kein Wort kein Wort im Munde.

Nun sitze ich in Madrid und muss mich wieder an den Klang der Muttersprache gewöhnen. Es waren ja nur 6 Tage, aber doch kommt es mir vor als könne plötzlich jeder meine Gedanken lesen. Gleichzeitig lenken mich die belanglosen Gespräche ab. Zuviele Stimmen im Kopf. Ich setz mich zum Warten woanders hin.

Andersrum

Der Chaos Communication Congress in Berlin muss der einzige Ort auf der Welt sein, wo die Naturgesetze gehackt wurden. Anstelle von Schlangen vor dem Damenklo stehen die Herren Nerds vor den Ställen und warten, wären die Frauen stehts freie Bahn haben. Die Warteschlange teilt sich in 2 Lager. Die, die an die Pissoirs wollen und die für die Nasszellen. Letztere stehen länger. Leute die zu Ersteres wollen, aber für letzteres anstehen bemerken dies schnell. Die Stimmung ist non-kommunikativ. Jeder versucht irgendwo hin zu gucken, der große Spiegel an der Wand hilft bedingt. Die schlange für die Ställe braucht eine gefühlte kleine Ewigkeit. Zuviele Häufchenmacher und Paruresisgeschädigte. Eine durchaus attraktive Sanitätstech wechselt die Trockentücher aus. Sie verlässt das Männerklo und betritt das Damenklo mit den Worten “und nun zum leichten Teil”.

Und jetzt Bodo Wartke mit der Hymne auf die Klowarteschlange

Partygedanken

Meist sind Dinge über die man spät abends auf einer Party lacht am nächsten Morgen überhaupt nicht witzig. Es gibt Ausnahmen, wenn der Kontext klar ist.

  • In einem Raum voller Hunde- und Katzenliebhaber eine Vietnamesin “How do you like your dog?” fragen…
  • Einen Iren nach dem St-Patricks-Day  fragen, der antwortet “there are two groups of people, those who are drunk and those who are embarresed”…

Erstaunlich nebenbei die Erkenntnis, dass Anglistik-Master Studenten ebenfalls auf Parties irgendwann Studienplanung für die nächste Woche zu betreiben. Ich dachte Medieninformatiker wären schlimm. Der große Unterschied zwischen beiden Studiengängen ist jedoch, dass die Anglistiker in ihrem Studiengang jemanden mit der Beschreibung “der mit dem Laptop und dem Bart” eindeutig identifizieren können. Bei uns undenkbar…

Spende

Ich biege um die Ecke und komme an drei Kontainern für Altsachen vorbei. Vom dritten Kontainer mit “Kinderspenden” entfernt sich ruhigen Schrittes eine junge Frau. Sie lässt einen Kinderwagen davor stehen …

Stützstrumpf-Zombies

Es gibt ja den alten Streit der Zombie-Fans, ob Zombies jetzt laufen können oder nicht. Ich bin eher Anhänger der Gruppe des Romero-Zombies und sage, nein ein echter Zombie kann nicht laufen, nur Stolpern, Schlurfen und Wanken.

Ich bin noch kein Zombie. Ich kann laufen, gelegentlich mit widerwillen, aber wenn ich will recht diszipliniert. Die Disziplin fehlte mir lediglich die letzten Wochen seit meiner Rückkehr nach Berlin. Heute begab ich mich aber wieder in Bewegung. Was mir begegnete lies mich erschaudern.

Ich lief so am Britzer Kanal lang, eine übliche Strecke, wenn ich nicht so weit weg will, aber auch nicht an der Hauptstraße entlang möchte. Meist begegne ich nur Hundeführer, die ihren Köter einmal ums Viertel lassen. In Luxemburg war es in einem Fall andersrum. Da ging der Hund jeden Tag 3 mal mit einem anderen Herrchen/Frauchen/Söhnchen Gassi. Pünktlich um 7 ging Hund los und kam an der Bushaltestelle vorbeigeschlendert an der ich stand, auf den Bus wartete und teils selbst in einen zombie-artigen Trance-Zustand abdriftete.

Heute am Britzer Kanal war was anders. Ich simulierte gerade Joggen, als ich von weitem bereits eine Gruppe älterer Damen sah. Versetzt schlurften sie auf dem Weg, jeweils 5-6m zu der Dame vor ihr. Behäbig schwankte das Körpergewicht vom Linken aufs rechte Bein und im selben Rhythmus schwangen regungslos die Arme. Der Kopf teils in Demut gesänkt, teils in Abwesenheit versunken. Wenn mich in vielen Jahren, wenn 98% der Menschheit von Zombies gegessen wurden, jemand fragt, dann werde ich sagen, dass an diesem heutigen Tag alles angefangen hat.

Ich rannte, ich simulierte joggen nicht mehr nur, sondern angesichts der akuten Gefahr, beschleunigte ich mein Tempo und rannte in Schlängellinien durch die Horde taumelnder Stützstrumpfträger. Nur durch meine schnellen Reflexe und dem Umstand, dass Zombies eben nicht laufen können, entkam ich der strauchelnden Gefahr. Sie schafften es nicht nach mir zu packen und eine Verfolgung war trotz ihrer Ãœberzahl glücklicherweise nicht von Erfolg gekrönt.

Vielleicht sollte ich die Behörden einschalten, aber die werden das Problem schon in den Griff kriegen. Die Regierung weiß schon was zu tun ist, sie wissen ja aus eigenen Reihen, was lebende Tote sind.

Vierergespann

In Berlin fahren die S-Bahnen wieder etwas häufiger. Die Konsequenz ist, dass die Züge wieder voller werden. Sagen wir wenn jetzt im Vergleich zur Vorwoche 2x mehr Züge fahren, dann wollen jetzt 3x mehr Leute mitfahren.

An meinem kleinen Bahnhof am Außenring der Stadt wird gebaut. Seit zwei Jahren, neue Bahnsteige, neue Gleise. Alles sehr schick, solangsam sieht man was es wird. Ein Bahnsteig wurde schon freigegeben, von dem kann man den Bauarbeitern beim Gleiseverlegen zu gucken. Manchmal finden Sie sie wieder. Ich frag mich ja schon seit Jahren wie sie die so glatt hinkriegen. ich habe noch keine Wasserwage entsprechender Größe gesehen und würde mich gerne mal als 9 jähriger Verkleiden und einen Brief an die Sendung mit der Maus schreiben und sie bitten mir mal zu erklären wie Gleise verlegt werden.

Neulich stand ich wieder so da stand mir die Beine in den Bauch. Die Gleise gegenüber lagen jetzt schon und von weitem kam ein vierer Gespann mit lustigen Schubkarren. Nein warte, sah nur aus wie Schubkarren. Es die überdimensionale Version eines Schlagschraubers. Kürzlich hatte ich noch über Schlagschrauberzieher gelacht. Nun kamen diese Schlagschrauber, das eine Rad fuhr auf der Schiene und der Tüp griff es wie eine Schubkarre. setzte alle paar Dezimeter den Schrauber auf eine Schraube drückte runter und festigte das Mutterstück.

Es waren vier dieser Art und beeindruckend war die Synchronisation ihrer Handlung. Der erste vorne links kümmerte sich nur um die schrauben links der linken Schiene. danach der um die Schrauben links der rechten Schiene. Dann rechts der linken Schiene und schließlich rechts der rechten Schiene. Logisch oder? So ging das eingespielte Team Meter für Meter voran und festige Schraube für Schraube, kamen an unserem Bahnsteig vorbei und wären wieder von dannen gezogen, wäre nicht in just dem Moment auch meine Bahn gekommen.

Worst case scenario

M. weißt mich gerade zurecht darauf hin, dass ich hier wenig schreibe. Stimmt

Konkret ist das eingetreten, was meine größte kleine Befürchtung war als ich mit Twittern anfing, als der Kleinscheiss, den ich oft hier gepostet habe ist jetz bei Twitter und zum Schreiben von Großscheiß komm ich nicht häufiger. Eigentlich hab ich genug zu sagen, ich hatte mir eigentlich 2-3 Artikel zur Vor- und Nachbereitung der Bundestagswahl vorgenommen, hatte dann aber das Gefühl, es gibt nichts mehr zu sagen, es wurde schon alles gesagt und da muss ich nicht auch noch. Diese Ansicht ist insofern falsch, weil ein Blog ja gerade ein Aggregator von Einflüssen und Meinungen sein sollte. Sprich meine persönliche Verarbeitung von Artikeln, die ich aufgeschnappt habe und den darauß resultierenden Meinungen die ich entwickelt habe. Das ist niemals verkehrt, erfordert nur einen mehrstufigen Aufwand in der Form sortiert zu sein und entsprechend die Gedanken verständlich aufzuarbeiten. Hier brauchs wieder Zeit und Muße und meist fehlt mir das Andere wenn ich das Eine habe. Da ist Twitter unkomplizierter.

Linklisten liegen bei mir auch weiterhin rum und ich muss bald wieder ein Leseokttet machen.

Ich glaub wichtiger is die Frage für mich, was will ich hier eigentlich in Zukunft schreiben, wofür sollte ich mich mal wieder auf den Hosenboden setzen. Ich gelobe Besserung, und bis dahin, follow me.

Wahlkarten

Wenn man sich die Piratenwahlkarte der btw09 anguckt, dann ist das Spannende, dass in den neuen Bundesländern, wo sich Verbände (Brandenburg, Mecklenburg) erst sehr spät(Juli) gegründet und die Parteimitglieder nur unter großen Anstrengungen die nötigen Unterschriften zur Wahlzulassung bekommen haben, die Stimmzahl in der Fläche etwas größer ist. Anders gesagt, im Juli waren im Osten die roten Stellen, wo nicht klar war, ob die Partei überhaupt antreten könnte. Heute sind im Osten die die besseren Ergebnisse.

Generationen jugendlicher Sprachkultur

Zwei Beispiele jugendlicher Sprachkultur

1. Geburtenjahrgang 1990:

Eysch geh Supermarkt!
Ãœbersetzt: Hey, ich werde nun in den Supermarkt zum Einkaufen gehen.

2. Geburtenjahrgang 2000:

Wing du hast zu wenig Geld.
Ãœbersetzt: Weil wegen bei dir ein Mangel an Moneten vorherrscht.

FsA09 – Nicht so glorreich

Erstmal ein kurzer Disclaimer: Ich war die letzten 2 Jahre bereits auf der Freiheit statt Angst-Demo und war beide Male sehr positiv begeistert. Die Größe war Ãœberwältigend und die Art und Weise super. Es war bunt, man hatte Spass. Beide Male sehr positiv im Gedächtnis geblieben. Letzte Woche war ich bei der Anti-Atom-Demo, die Lust auf mehr gemacht hat.

Ich komm gerade von der FsA09 und bin etwas enttäuscht. Es war voll, es war laut, aber es war nicht so bunt wie die letzten Jahre. Laut Veranstalter auch “nur” 25.000 , was schon etwas leerer aussah als letztes Jahr. Ich will die Demo nicht schlecht reden, jedoch gibt es einige Punkte die für mich dazu sorgen, dass sie nicht in gleicher Erinnerung bleibt wie letztes Jahr.

Ich stand falsch. So sehr die Piratenpartei auch mein Interesse weckt, so war ich von der Darbietung enttäuscht. Einerseits imposant, mit großen Truck und Fahnenmeer, andererseits war es mehr ein Techno-Umzug als alles andere und nicht sehr glorreich. Die Außendarstellung stell ich mir insofern kritisch vor. Diese Demo bildet im Grunde das Kernstück ihres Parteiprogramms ab und dann nutzen sie nicht die Chance genau diese Thematiken am eigenen Lauti mit entsprechenden Reden zu untermauern. Stattdessen nur zu laute Techno-Mucke, die zumindest mich mehr vertreiben als Interesse wecken würde. Dies wäre der Moment zur Selbstdarstellung genutzt. Anhand der Mitgliederzahl die auf der Demo vertreten war, hat man das auch gesehen. ich kann nicht sagen, dass sie sich selbst gefeiert hätten, aber auf ihre Anliegen sind sie schmerzlicherweise nicht eingegangen. Ich würde sagen hier wurde sehr sehr viel verschenkt und dass sich das noch rächen kann.

Ich stand falsch, durch die Laute Musik war der Demoabschnitt in dem ich war nahezu taub. Es passierte nichts. keine Reden, kein skandieren, keine tollen Laufaktionen, die ich die Woche davor sehr cool fand. Es war eigentlich nur eine etwas dröge Prozession.

Auf der anderen Seite muss ich sagen, außerhalb der Piraten waren die Leute wieder sehr kreativ und es gab viele tolle Plakate. Mein Favorit ist ja die neue Schminke des Merkel.
Es war ein guter Nachmittag, hoffe dass der Nächste wieder besser wird, ich werd mir dann jedenfalls ne bessere Ecke suchen.

U55

Ja, zu behaupten, ich hätte mit absoluter Sicherheit längst alle S- und U-Bahnlinien gefahren wäre mangels handfester Beweise ein bisschen aus dem Fenster gelegt, ist jedoch angesichts der vier Jahre die ich nun hier lebe sehr wahrscheinlich. Sicher weiß ich, dass seit der Eröffnung der U55 zwischen Brandenburger Tor (Ex Unter den Linden) über Bundestag nach Hauptbahnhof eine Linie, wenn auch nur mit besagten drei Stationen dazu gekommen ist- Diese sorgt nun definitiv dafür, dass ich meine Liste wieder öffnen und vervollständigen muss. Vorhin bin ich aus purer Langeweile mal hin und her gefahren. Alle drei Bahnhöfe sind Betonklötze. Immerhin Hauptbahnhof und Brandenburger Tor sind mit dekorativen Bildern ausgestattet, die anstelle von Werbung etwas die Wartezeit nehmen und was zum Anstarren liefern. Das schönste Detail ist jedoch ein anderes. Die Strecke ist zur Zeit nur auf einem Gleis freigegeben und genau ein Zug pendelt alle paar Minuten hin und her. Fährt zum Hauptbahnhof, wechselt die Richtung, fährt zurück, wechselt die Richtung. Das schöne Detail ist, das bei jedem Richtungswechsel der Zugführer aussteigen und zum anderen Ende des Bahnsteigs ins andere Ende des Zugs wechseln muss. Das muss er bei jeder anderen U-Bahnlinie auch, nur hat die U55 mit nur einer Zwischenhaltestelle ein sehr kurzes Intervall zwischen den Endpunkten, wodurch er entsprechend häufig zwischen seinen Führerhäuschen pendeln darf und am Ende des Tages auch auf seine Kilometer kommen kann.

Selbstexperiment

Seit knapp 2 Monaten bin ich bei einem Selbstexperiment anderer Art. Eins das auch dieses Blog betrifft: ich twitter.

Ich hab die längste Zeit nicht verstanden wie das geht. Rein technisch betrachtet natürlich einfach: Du hast ein Feld mit 140 Zeichen und schreibst rein. Leute die dir folgen bekommen diese Nachricht zu sehen und wenn du andere leute folgst, dann bekommst du in Echtzeit die Nachrichten, die sie schreiben. In der Theorie einfach, allerdings ist hinter dem Phänomen mehr, besonders in hinsicht auf die Gesellschaftliche Selbstorganisation im System. Twitter ist eigentlich nur ein Dienst ohne Zweck. Der Zweck, der Sinn und die Art und Weise wie man es benutzen kann hat sich komplett in der Gemeinschaft entwickelt und entwickelt sich fortwährend weiter. Ich wollte gerne verstehen wie das läuft, weil ich den Eindruck bekam von draußen sieht man nichts.

Nach draußen hin siehst du nur einen Microblog, eine Liste eines Nutzers. Viele Einträge sind in sich abgeschlossen, die kann man verstehen, jedoch fehlt bei den meisten der Kontext und noch schlimmer, du siehst praktisch nur eine Hälfte einer angehenden Unterhaltung des Schreibers mit seinem Netzwerk. Erst in dem Moment wo man sich registriert, jemanden folgt und damit teil dieses Netzwerks wird began ich zu begreifen wie diese Kommunikation funktioniert. Man bekommt sofort mit wenn etwas geschrieben wird und kann drauf antworten. Je nach Leuten, die man verfolgt kann man mitverfolgen wie Nachrichten wandern. Auf einmal erschließt sich der Kontext und die kurzen Informationshäppchen machen sinn.

Ich hatte etwas erwartet, von fremden unwichtigen Nachrichten erschlagen zu werden. Defakto wirds man aber nicht, weil man selber Einfluss drauf hat, wen man folgt und wievielen. Dabei wählt man natürlich entweder Leute, bei denen man meint, dass sie etwas zu sagen haben, Menschen mit ähnlichen Weltanschauungen, oder auch gern mal ganz anderen. Dadurch das man diese selber wählt kann man auch regulieren mit wievielen Nachrichten man konfrontiert werden möchte. Mit dem richtigen Twitter-Programm ist einer Nachricht ein kurzes Einblenden in der Ecke des Bildschirms. 140 Zeichen sind schnell überflogen und innerhalb einer Sekunden entscheidet sich schon die Relevanz der Nachricht und im Zweifelsfall ist sie weg und man kann weitermachen wo auch immer man war. Ich empfinde es nicht als Störung.

Zum Sozialen aspekt. Dadurch, dass man selber leuten folgt, gleichzeitig Leute hat, die einen selbst folgen ergeben sich zwei Netzwerke. Anders als bei Social-Networks liegt der Fokus aber anders. Man folgt nicht jemandem, weil man ihn kennt (ok, vielleicht auch), sondern weil er relevant erscheint. Wenn man bloß Leute folgt, die man Persönlich kennt, dann wird das Netzwerk sehr homogen und entweder belanglos und langweilig oder sehr repetitiv. Spannder ist es quer Vernetzungen zu finden zu Leuten mit den gleichen oder auch anderen Hobbies, Einstellungen, was auch immer. Dies hilft sehr auf neue Ideen, neue Texte gebracht zu werden, über die man sonst vielleicht nicht stolpern würde. Letztendlich geht es um eine Verbreitung von Ideen und Informationen. Einerseits als Rezipient, andererseits als Sender.

Ich bin 2 Monate dabei und habe 40 Follower, ich lege es nicht darauf an viele Leute als Gefolgschaft zu haben, auch wenn es durchaus noch Ziele gibt, die ich hätte. Man liest von Leuten, die Twitter als antwortende Wolke betrachten können. Hat man eine Frage, fragt man sein Netzwerk und kriegt eine Antwort. Dies erfordert viele Follower, aus sehr vielen verschiedenen Kreisen. Da bin ich noch nicht angekommen und das mag vielleicht noch dauern. Bis dahin geht mein Selbstexperiment weiter. In Echtzeit zu verfolgen.

Analogien

Neulich im Supermarkt fiel mir eine Analogie ein.

Das Defragmentieren der Festplatte ist quasi wie die Geldumverteilung in einem Finanzsystem. Große Datenblöcke bekommen noch mehr speicher ihnen zugeordnet. Die die schon viel haben, die bekommen noch mehr.  Und wenn die Festplatte voll ist und der Speicher komplett verteilt, dann muss man die Regierung anpumpen, die neuen Speicher erzeugt und eine neue Platte nachschiebt.

Ich hab nicht nachgezählt wieviele Konstruktionsfehler in dieser Analogie sind. Sie entstand halt nur im Supermarkt.

Wortsport

Kategorie Worte, die ich mir merken will, heute:

Karöshi – Japanisch für “Tod durch Ãœberarbeiten”

Levitation – Schweben, frei von Schwerkraft

Und von dort kommt man schnell zu Levitatiertem Wasser, was mir die Tränen in die Augen bringt vor lachen.

Edit: M. wieß mich darauf hin, dass es nicht Karoshi sei sondern Keroshi. Ich hab nochma geguckt und das Wiktionary hat es als Karöshi. Ich behalte mal die Schreibweite der Wikeality.

Das Leseoktett #23 Zensursula-Edition

Soviel zum regulären Leseoktett. Ich will noch einige Worte zur vergangenen Woche verlieren. Die politische Diskussion im Internet war geprägt durch das Vorhaben der Großen Koalition eine Internetzensurstruktur unter Leitung des BKA aufzubauen. Einerseits die Sperrung(verstecken nicht löschen) von Webseiten (zunächst noch Themengebunden) auf einer geheimen Liste ohne Wiederspruchsmöglichkeit und andererseits verwaltet durch das BKA ohne weitere Kontrollinstanz. Damit besteht die Möglichkeit der Willkühr die das BKA bereits des öfteren an den Tag gelegt hat.

Der Protest der “Internet-Community” war  gewaltig und in den letzten Wochen entstanden viele Artikel und Texte, die das Thema auf-, ab- und nachbearbeiten.  Ich könnte nicht alle Posten wenn ich wöllte, aber es gibt einige die ich euch ans Herz legen will. Die Proteste gegen das Gesetzesvorhaben zeigten für Netzpolitische Belange eine neue Qualität. So traurig es auch ist, dass trotz allem die Agenda der Zensursula durchgezogen wurde, so sehr ruft der Metronaut auf nicht den Kopf in den Sand zu stecken und weiter hin interesse und Engagement aufzubringen. Andererseits gibt es auch genug Leute, die erst durch diese Diskussion auf die Politik und deren Techniken zur Meinungsmache wirklich aufmerksam geworden sind und sich dafür herzlich bei Frau von-der-Leyen bedanken. Es war faszinierend zu sehen, wie in der letzten Woche in der SPD offene Briefe einzelner SPD-Mitglieder rumgingen, um der Fraktion nochmal nahezulegen warum sie gegen dieses Gesetz stimmen sollte. Das wurde natürlich vermehrt damit begründet, dass durch diese Entscheidung eine ganze Generation Wähler, die mit dem Internet großgeworden sind, vergrähmt würde, bzw jetzt nach der Abstimmung bereits IST. Ich zähle mich dazu. Interessant war dabei, ein Brief eines Bundestagskandidaten, der die aktuellen Bundestagsabgeordneten anschreibt, ihm doch quasi nicht den Wahlkampf durch diese Gesetzgebung zu versauen, profan ausgedrückt. Torben Friedrichs Offener Brief sei dabei eine kleine Empfehlung.

Nun ist das Gesetz durch, die Proteste verstummen nicht, aber die ersten Konsequenzen werden gezogen. Die SPD hat uns mal wieder verraten und mit dabei die Grüne Partei, die mit 1/3 Enthaltungen auch keine ruhmreiche Opposition gestellt hat. Einzelne SPD-Miglieder Ebenfalls seine Konsequenzen gezogen hat J. der gestern Pirat geworden ist und mir hoffentlich bald viel Neues zu erzählen weiß.

unverfehlbar #2

Ich habe festgestellt, dass ich für einige Berufe nichts tauge. Dazu gehören Whistleblower, Spion, Kontaktmann, Arzt, Priester, Anwalt, Versicherungsbeauftragter, Journalist und alles was das Geheimhalten von Namen in irgendeiner Form erfordert. Aber Geheimnisse nehm ich mit ins Grab.

Krämer war doch einst ein Kleinhändler. Was ist dann ein Geheimniskrämer?