Subtil auffällig normal

Gestern stand ich am Alex vor einer Papier-Burger-Franchise mit goldenen Bögen. Auch wenn ich gerne mal fies essen gehe, so ist mir das Nahrungssubstrat dort einen Tick zu fies, so dass ich meist davor stehen bleibe, während andere ihre Essensimulation auswählen. Ich stand also vor dem Laden und sehe angestrengt wartend aus.

In solchen Situationen gebe ich mich auffällig normal, aber gerne leicht abweichend. Ich stehe und beobachte gerne. Manchmal treibe ich auch subtile Scherze, starre 10 Minuten eine Reihe Pfannen im Laden gegenüber an. Gucke immer nur an die Decke, springe von einem Bein aufs andere. Einfach nur um ein bisschen subtile Verwirrung zu stiften und irgend einem Vorbeigehenden den kurzen Gedanken “was zum …” abzuringen. Ich bin ja viel zu feige um mich groß abweichend zu verhalten. Lieber stehe ich mit meinem Cola-Glas, trinke Milch draus und starre es Minutenlang stark darüber nachdenkend, was für eine kleine Ironie sich hier ergibt, an. Dort , Weiß – der Inbegriff der gesunden Getränke und dort, Schwarz – die Antwort auf die Frage ab wann eine Zuckerlösung gesättigt ist. An der Art und Weise, wie ich warte kann man auch sehen ob und wie genervt ich bin. Wenn ich im Kitschladen anfange Wecker aufzuziehen und übertrieben wie ein Zombie durch die Gegend zu laufe, dann ist das ein kleiner subtiler Hinweis darauf  das meine Begleiter den Laden nun verlassen könnte. Meist bin ich leider mit Leuten unterwegs, die vor keinem peinlichen Verhalten geschockt sind und nur um so mehr mich in meinen Wahn zu treiben.

Also ich wartete gestern so am Alex. Hatte mal nichts böses im Sinn, ich war richtig subtil auffällig auffällig normal. Ein Mann schlich sich heran und fragte mit sehr gedämpfter Stimme, ob ich “Age” für ihn hätte. In gleicher gedämpfter Stimme und mit einem gespielten Nachhall von “nicht für dich” verneinte ich ihm.

In Südtirol unterhielt ich mich mit einem Kollegen über Drogenschmuggel. Er war Raggae-Fan mit Rastas, die sein Kopfvolumen verdreifachten. Er meinte, an der Grenze würde ihn jeder stoppen und so normale Leute, wie ich hätten beim Schmuggeln bessere Chancen. Zu blöd, dass ich für mich schon festgestellt habe, dass das nicht mein Job wäre.

Vierergespann

In Berlin fahren die S-Bahnen wieder etwas häufiger. Die Konsequenz ist, dass die Züge wieder voller werden. Sagen wir wenn jetzt im Vergleich zur Vorwoche 2x mehr Züge fahren, dann wollen jetzt 3x mehr Leute mitfahren.

An meinem kleinen Bahnhof am Außenring der Stadt wird gebaut. Seit zwei Jahren, neue Bahnsteige, neue Gleise. Alles sehr schick, solangsam sieht man was es wird. Ein Bahnsteig wurde schon freigegeben, von dem kann man den Bauarbeitern beim Gleiseverlegen zu gucken. Manchmal finden Sie sie wieder. Ich frag mich ja schon seit Jahren wie sie die so glatt hinkriegen. ich habe noch keine Wasserwage entsprechender Größe gesehen und würde mich gerne mal als 9 jähriger Verkleiden und einen Brief an die Sendung mit der Maus schreiben und sie bitten mir mal zu erklären wie Gleise verlegt werden.

Neulich stand ich wieder so da stand mir die Beine in den Bauch. Die Gleise gegenüber lagen jetzt schon und von weitem kam ein vierer Gespann mit lustigen Schubkarren. Nein warte, sah nur aus wie Schubkarren. Es die überdimensionale Version eines Schlagschraubers. Kürzlich hatte ich noch über Schlagschrauberzieher gelacht. Nun kamen diese Schlagschrauber, das eine Rad fuhr auf der Schiene und der Tüp griff es wie eine Schubkarre. setzte alle paar Dezimeter den Schrauber auf eine Schraube drückte runter und festigte das Mutterstück.

Es waren vier dieser Art und beeindruckend war die Synchronisation ihrer Handlung. Der erste vorne links kümmerte sich nur um die schrauben links der linken Schiene. danach der um die Schrauben links der rechten Schiene. Dann rechts der linken Schiene und schließlich rechts der rechten Schiene. Logisch oder? So ging das eingespielte Team Meter für Meter voran und festige Schraube für Schraube, kamen an unserem Bahnsteig vorbei und wären wieder von dannen gezogen, wäre nicht in just dem Moment auch meine Bahn gekommen.

Links rechts geradeaus, oder: Dimensionen

The Big Bang Theory geht wieder weiter und um eventuell Aufkommende Besserwisser-Attacken Sheldon Coopers besser zu bestehen dachte ich mir ein Thema, wozu ich einige kürzlich gute Links gefunden habe mal zusammen zu fassen: Dimensionen.

Geklärt wird erst die Frage: Was sind Dimensionen?

Das nächste Video erklärt anschaulich alle 10 Dimensionen: Visualizing up to the tenth dimension

Und nochmal in gaaaanz langsam und auf Deutsch die Eklärung der geometrischen Dimensionen auf Dimensions-Math.org 🙂

Und das letzte Video zeigt diese Theorie angewandt in alltäglicher Situation: Ice Age in 4D and 5D and 6D and …

Mit diesen Grundlagen, sollte das Thema der Dimensionen unseres und aller anderen Universen erstmal gut abgedeckt sein.

Diverse Projekte

Heute, Kategorie “Projekte, die in irgendeiner Form eine Notiz verdienen”

Ich hab vor nem Jahr an einigen DDS-Utilities für Java geschrieben. Nen Jahr lang wusste ich nicht was ich mit denen anfangen soll, veröffentlichen? Waren aber noch nicht fertig. Ich hab se jetz Open Source gestellt und den Code kann man bei Github einsetzen und runterladen. Mehr dazu hab ich im Development Blog bei CTDP geschrieben. Fertige Versionen, die auch Menschen benutzen können, die nicht wissen wie ein Compiler geht kommen vielleicht demnächst. Hängt wie immer von der Zeit und der Anzahl der langweiligen Meetings/Vorlesungen ab.

Mein Praktikum bei Tudor in Luxemburg ist sogut wie rum. 4 Monate konnte ich an dem Projekt meiner ehemaligen Bachelor-Arbeit weiterarbeiten und die neue Version ist dieser Tage erschienen. Ebenfalls gilt man schaue ins entsprechendes Devblog.

Bei CTDP gibts eigentlich auch einiges zu erzählen, aber das zu geeigneter Stunde.

Rain is so precious for nature and plants, it couldn’t just happen random. I propose the theory of Intelligent Raining, where the big gardenmaster in the sky pours down rain from his watery pot.

Heute in der Kategorie “Gerade frisch aus der Erinnerung auferstanden”:
War ich letzte Woche noch in Berlin unterwegs und kam in einem Gespräch aufs Thema “Kinderverdreschen”, worauf hin ich gelobt wurde “verdreschen” gesagt zu haben und nicht “verkloppen” oder “verprügeln”. So alte Worte seien ja viel schöne und höre man so selten. Manchmal gibt es Leute die noch seltsamer sind als man selbst.

Ich glaub ich werde wohl nie verstehen, warum Windows im laufenden Betrieb einfach das Tastatur-Layout wechselt.

Super, einerseits hab ich einige coole Songmitschnitte wiedergefunden die ich vor nem halben Jahr gemacht habe, andererseits sind die unbeschriftet und ich muss rauskriegen von dem die Songs sind.

Edit: Blockflöte des Todes, darauf muss man erstmal kommen.

Wenn bei Subways die schlagfertigsten an der Kasse angestellt sind, dann sind bei Burger King die, ihr Drogendilierium am besten bei der Arbeit ausleben.

Weils eine Raucherkneipe war hat diese gestern Abend mindestens zwei Kunden weniger gehabt.

Begegnung #2

Hinter mir in der Bahn sitzt einer so richtig cool. Eigentlich weiß ich das nicht so genau, ich hab ihn nie angeschaut, aber wenn man ihn so telefonieren hört, dann wird klar, dass er verdammt cool sein muss oder sich wenigstens dafür hält. Vermutlich trägt er seine Mütze schief. Mit jugendlicher Schnauze wiederholt er stoisch die selben Sätze. Er versucht seinem Gesprächspartner einen Treffpunkt und die Verhandlungsbedingungen zur Rückgabe eines Handys zu vermitteln. Gäbe es besagtes Gerät würde ein gewisser Vater böse und behielte die Xbox. Die Dramatik dieser Verhandlungen steht dabei in totalem Kontrast zur entspannten repititiven Informationsvermittlung des Jugendlichen. Der Telefonierende sieht sich genötigt jeden seiner Sätze min 3 mal zu wiederholen. Manchmal auch 4mal. Dies zeugt von einer Geduld von der man Respekt haben muss.

Begegnungen

Nachts kommt mir ein Mann entgegen. Mit gewisser Körpermasse und weißer Latzhose, die ihn wie einen entlaufenden älteren Malermeister aussehen lässt, schwankt er ruhigen Schrittes durch die Straße. Jeder Schritt wird beschrieben durch eine leichte Neigung und einer Gewichtsverlagerung, die nicht mehr so ganz kontrolliert das Element des Zufalls im Gang wiederspiegelt. Angestrengt kämpft er sich so Meter für Meter die Straße entlang und als wir uns von Angesicht zu Angesicht begegneten stemmte er sein gelittenes Selbst nocheinmal empor und mit gleichsam warnender, resignierender wie auch stolz verkündender Stimme entgegnete er: “Oh oh oh … bin ich besoffen.” und ging einfach weiter seines unsteten Schrittes die Straße entlang.

Das schönste gerade frisch entdeckte Wort: Zaubersteuer

Ostereinkauf

Und dann war ich mal Einkaufsbegleitung in der anderen Discountladenkette, die ich beukottiere. Das ganze Spielte in Schwerin, in eben dem Einkaufszenter, dass ich im November noch auf seine Zombiefestigkeit überprüft habe. Der Boykott kommt von einer Geschichte von vor vielen vielen Monden, wo ich mal rausgegangen bin OHNE was zu kaufen. Deswegen wurde ich gleich angehalten und bekam meine Tasche durchsucht. In eben genau dem Laden von damals  war ich nun gewesen und dann gleich zweimal hintereinander weg.

Nachdem ich mich beim ersten Mal neben ner Freundin – sie hatte was gekauft – an der Kasse vorbei geschlichen habe, gings nochmal mit meiner Schwester durch den Laden. Ich durfte mit dem Wagen blödsinn machen und das hab ich auch ausgenutzt. War wie’n Kleinkind im Supermarkt und mit dabei meine Teenager-Nichte, die erwachsener tat als ich. Der Wagen wurde voller, Ostereinkauf für mehrere Tage und für die komplette Familie. Die Kasse war die selbe von vorher und ich legte mir bereits Sprüche bereit, warum ich schon wieder und vorallem mit ner anderen Frau versuchen würde mich unbemerkt um die Kasse zu schleichen (“die andere war mir zu jung”), Zu meinem Glück fiel dem Typen an der selben das überhaupt nicht auf. Wie auch, war er doch von zwei Einkaufswagen voll Lebensmitteln erschlagen und wusste net so ganz wohin mit all dem Zeug. Es wollte einfach nicht enden. Schwester und ich hatten schon Wetten abgeschlossen wieviel der Preis werden würde. Ich lag mit meinem Tipp 230€ (ihr Tipp war >400€) richtig.

Endstatistik eines Ostereinkaufs für ein 10-köpfiges Familienwochenende:

  • 275€ Einkaufswert
  • 55 Pupsi-Punkte Gutschrift
  • 1m langer Kassenbon
  • 1.5 gefüllte Einkaufswagen
  • 1 Einkäufer, der uns nur quitierte so einen großen Einkauf noch nicht bedient zu haben.

Und natürlich hatten wir was vergessen.

Find mal nen Deckel in Form eines unsymmetrischen Pentaeders mit alternierender Kantenlänge und nur einer Grundfläche.